Noch nie gesehen – der frühe Baselitz!

Kunst Februar 6, 2012

Er sammelt sich selbst und geht so weit, dass er eigene Bilder für viel Geld
zurück kauft. Georg Baselitz ist gerade 74 geworden und zeigt nun erstmals seine Sammlung früher Arbeiten aus der Berliner Anfangszeit 1956-1965. Schon nach zwei Semestern musste der gebürtige Sachse damals die Akademie Ostberlin verlassen wegen „gesellschaftlicher Unreife“. Danach in Westberlin schaffte er sich mit einer „skandalösen Ausstellung einen unseriösen Ruf“ – mit Bilder wie „Die große Nacht im Eimer“ von einem masturbierenden Jüngling.Kommentar heute: „Ich wollte auch auffallen.“ Der am bayerischen Ammersee lebende Maler und Bildhauer und vor allem Individualist hing damals zwischen dem Sozial-Realismus im Ostteil und der westdeutschen abstrakten Kunst – und blieb sich treu.
Dann Mitte der 70iger Jahre wurde er weltberühmt mit seinen Bildern, die auf dem Kopf stehen. Seitdem mag kaum ein anderer Künstler seine Arbeiten mehr unbekümmert „baselitzen“, so sehr wurde das „Auf den Kopf drehen“ zu seinem Markenzeichen. Damit wollte Baselitz die Trennung von gegenständlichem Motiven und dem Malprozess selbst erreichen. So wird er gleichermaßen zu einem gegenständlichen als auch abstrakten Künstler. Zurück zu seinen Anfängen. Die 25 Exponate zeigt Baselitz( zur Eröffnung mit Frau und Markus Lüpertz) zum ersten Mal – zu sehen in der Kunst-Villa Schöningen vom Springer-Boss Döpfner in Potsdam.(Bis zum 1.August 2012). Und der Maler ist sehr kritisch: “Diese Bilder leiden an vielen Dingen.“ Ich habe sie mir gerne angeschaut und bin heilsfroh, dass er – zwar ähnlich selbstkritisch ist wie Gerhard Richter – sie aber nicht auch noch gleich wie der Künstler- Kollege kurzerhand gar vernichtet hat.
Apropos Gerhard Richter: Er wird 80 – demnächst in diesem Theater…
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