er liebt es, den menschen in seine einzelteile zu zerlegen.er ist weder pathologe noch kanibale. der us-künstler john baldessari,lebt und liebt es in santa monica/l.a. nach herzenslust zu sezieren. und alles was übrigbleibt -wie aktuell in berlin bei der galerie sprüth magers zu sehen- hat garantiert hand und fuss hat,aber kein gesicht.
davor gab es auch schon die menschliche,aber anonyme gelenkpaarung ellenbogen & knie. doch in seinen neuen dreidimensionalen bilder kommuniziert er ausschließlich mit händen & füssen.es sind meist vergrößerte Fotos immer zweigeteilt,darauf acrylmalerei und plastische colorierte holzpressplatten zu sehen.
„er arbeitet mit vorgefundenem bildmaterial, das er neu arrangiert und auf diese weise neue sinnzusammenhänge und erzählende inhalte schafft.“,so die galerie sprüth magers.
ich finde die reliefartigen bilder äußerst dekorativ und sie haben humor.
so auch sein erstes tableau vivant von 2009 : ein überdimensioniertes ohrensofa – darin eine lebensechte Blondine und dazu als Wandvase eine umgedrehte riesennase – darin eine (duftende?) Blume.
der 78jährige mit weißem weihnachtsmann-bart gilt als einer der Väter der konzeptionellen Kunst und als Medienkünstler (und hat diverse biennalen und documentas bestückt).
spektakulärer auftakt dazu war 1970 sein cremation projekt ,bei dem er nahezu alle seine gemalten Bilder verbrannte.wie schade!
auch das gehört ja wohl zu seinem lebenswerk- für das er im juni 2009 mit dem goldenen löwen der biennale von venedig ausgezeichnet wurde.