frau hoffmanns erzählungen

Kunst Dezember 10, 2009

sie findet kunst-sammler schrecklich : „sammler sehe ich im zusammenhang mit opulenz, angeberei und einem verhalten wie ein hamster alles raffgierig zusammen zu sammeln.“ immerhin- das sagt die frau von der sammlung hoffmann.doch die zarte erika hoffmann bezeichnet sich selbst lieber als „kunst-liebhaberin“ und teilt diese Liebe sogar noch mit anderen menschen. sie lebt und arbeitet in ihrer privaten sammlung, die jedoch an jedem samstag öffentlich wird – in den wunderschönen sophie-gips-höfen in berlin-mitte. und das ist einzigartig.
mit Voranmeldung wird man für 8 € sachkundig durch zwei wunderbare etagen einer ehemaligen nähmaschinenfabrik voller zeitgenössischer kunst geführt. installationen,skulpturen ,malerei, foto- und videokunst sind zu bestaunen.
schon steht man in ihrem wohnzimmer mit einer überdimensionalen reispapierarbeit von fang lijun gegenüber einer farbigen metallinstallation von us-künstler frank stella. überhaupt von stella fühlte sie sich immer inspiriert: „er ändert ständig seine regeln.denn nur die selbstgemachten regeln geben uns wirklich freiheit.“
so bauten die hoffmanns mit dem verkauf 1985 ihres unternehmens van laack (die mit den edlen hemden) ihre gemeinsame kunstleidenschaft weiter aus und zogen vom rheinland nach dem mauerfall ins wendeberlin und eröffneten die erste private kunstsammung überhaupt.“wir haben oft monatelang diskutiert über den kauf einer einzigen arbeit“. erika hoffmann vermisst diese prozess-artigen entscheidungen sehr – ihr mann rolf verstarb 1991.
„obwohl ich mit vielen künstlern befreundet bin ,habe ich nicht den gleichen dialog.“
sie sammelt nun alleine weiter und kauft von kunstvereinen, galerien und bei künstlern selbst.nach welchen kriterien wählt sie aus? “ es muss etwas neues für mich sein,mich geistig anregen und ich muss eine ganz persönliche beziehung dazu haben.“ wie gesagt, es geht um liebe und nicht um macht …
ehb121139
fotos/sammlung hoffmann:porträt von erika hoffmann,verschiedene arbeiten von isa gensken (foto jens ziehe), wohnzimmer mit arbeiten von fang lijun und frank stella

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