Die Kunst zu Zweit …

Kunst Mai 30, 2014

Lindinger+Schmid: Ein Power-Paar, im Leben wie im Verlag – und der ist ihr Leben. Ein Kleinverlag in Berlin auf 1200 qm mit einem Dutzend Mitarbeitern, der u.a. kostenlos die monatliche KUNSTZEITUNG herausbringt. Aber nicht umsonst, existiert das Gratisblatt nun mehr schon seit 20 Jahren – und war von Anfang an rein Anzeigen finanziert.
Er der Wort-Mann, Karlheinz Schmid schreibt z.B. in der Maiausgabe nahezu hymnisch über Julia Stoschek, würdigt die Galeristin Rosemarie Schwarzwälder, geißelt die Mode als Blutsauger von der Kunst.
Und beschreibt den heutigen Kunstbetrieb als „Entenhausen“ des Moneten raffenden Dagobert Duck: „Die Milliardäre lassen die Kunstwelt sich drehen. Dagegen spielen wir Kunstkritiker als Korrektiv keine Rolle mehr.“ Und doch schreibt Schmid weiter an gegen „Dagoberts gierige Neffen Tick, Trick & Truck“ – die KUNSTZEITUNG wirkt dabei keineswegs harmlos und ist immer weit weg von jeglichem Gefälligkeits-Journalismus.Dann kommt nochmal eine saubere Trennung:
Der andere Teil des Super-Duos: Sie die Zahlen-Frau, die keine Gegen-Geschäfte macht, aber dafür gute mit Anzeigen. Gabriele Lindinger weiß, Kunden wie den Frankfurter Museumsdirektor Max Hollein in langjähriger Treue an sich zu binden, schätzt genauso befreundete Künstler, Galerien und vor allem den eigenen Lebensgefährten ohne sich durch die große Nähe zu Vermengungen hinreißen zu lassen.
Eine Ausnahme gibt es für die Anzeigenchefin und der „aus dem Bauch Malerin“ und dem Journalisten mit Malerei-Studium: Wenn das Paar mit Pinseln vor der Leinwand steht und gemeinsam Abstraktes produziert. Und dann doch ein kleiner Kunstgriff gegen gegenseitige Vereinnahmungen? Denn die Bilder sind immer Dyptichons, also erst einmal sauber in zwei Teile getrennt – und (noch?) privat. Öffentlich dagegen die KUNSTZEITUNG, die liegt aus in Museen, Galerien und Kunstvereinen … www.lindinger-schmid.de
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